Viele Dateneingaben im Gesundheitsbereich erfolgen über Patientenportale (z. B. zur Terminabsprache) oder werden in der elektronischen Patientenakte gespeichert. Auch Gesundheits-Apps, digitale Fitnessarmbänder oder smarte Uhren liegen sehr im Trend, da sie z. B. Schritte, Herzfrequenzen und den Schlaf überwachen können. Damit diese Möglichkeiten wirklich hilfreich sind, brauchen wir ausreichend Medienkompetenz – also das Wissen, wie man digitale Angebote sicher, sinnvoll und verantwortungsbewusst nutzt.
Gehe im Zweifel folgende Schritte durch:
1. Angebot kritisch prüfen: Welche Angebote wirken vertrauenswürdig? Für was wird das Angebot genutzt? Offizielle Anwendungen, etwa von Krankenkassen, Arztpraxen oder staatlichen Stellen, sind meist deutlich sicherer als Apps unbekannter Anbieter. Bewertungen, Siegel oder Empfehlungen von Fachpersonen können zusätzlich Orientierung bieten.
2. Datenerhebung prüfen: Wie werden die Daten in dem Angebot geschützt? Viele Anwendungen erklären dies in ihren Einstellungen oder in den Datenschutzhinweisen. Es lohnt sich, diese Informationen zumindest kurz zu überfliegen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche persönlichen Angaben du teilst. Wähle am besten Dienste aus, die aus der EU stammen, da diese zumindest strengeren Datenschutzgesetzen unterliegen als beispielsweise Angebote aus den USA oder China [2]. Sorge außerdem dafür, dass du den Zugang zu deinen Daten mit einem sicheren Passwort schützt, dass du nirgendwo anders verwendest.
3. Auf das Bauchgefühl hören: Wenn du dich nicht wohl dabei fühlst, eine App oder Dienstleistung zu nutzen, dann informiere dich zu Alternativen. Beispiel: Die elektronische Patientenakte zu Nutzen ist kein Zwang. Du darfst der Nutzung auch widersprechen [3]. Und Termine in Praxen können oft auch noch per E-Mail oder Telefon vereinbart werden.
4. Wenn du bereits eine App/einen Dienst nutzt: Gehe selbstbestimmt mit deinen Daten um. Du darfst entscheiden, wem du welche Informationen zur Verfügung stellst – und hast das Recht dir jederzeit Auskunft darüber zu holen, welche Daten von dir gespeichert wurden, sie korrigieren oder löschen zu lassen.