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Das ist der #DigitalCheckNRW

Der #DigitalCheckNRW ist ein Herzensprojekt der Landesregierung in NRW. Ziel ist es, digitale Teilhabe für alle Bürger*innen zu ermöglichen.

Über den Check könnt Ihr eure eigene Medienkompetenz prüfen und durch passendes Weiterbildungsangebot noch vorhandene Lücken schließen.

Leichte Sprache

Ihr kennt das sicherlich: Da stöbert man ein wenig im Internet, sucht nach einem bestimmten Produkt, und plötzlich taucht es wie aus dem Nichts in Werbeanzeigen auf fast jeder Webseite auf, die man danach besucht. Zufall? Wohl eher nicht… Dahinter steckt vielmehr die Mechanik von Webtracking (aus dem Englischen: web = Netz, to track = folgen) und mittels Cookies, die unsere Online-Aktivitäten akribisch verfolgen.

Aber was verbirgt sich genau hinter diesen Begriffen und wie kannst du dich effektiv davor schützen? In diesem Artikel lüften wir ein wenig das Geheimnis und stellen dir hilfreiche Tools vor, die dir dabei helfen, dich sicher und selbstbestimmt durch den digitalen Raum zu navigieren.

1. Wie funktionieren Cookies?

Stell dir vor, du besuchst eine alte Freundin, die sich gut daran erinnert, dass du gerne Zitronensaft in deinem Tee hast. Beim nächsten Tee steht er bereits mit Zitrone für dich bereit, ohne dass du etwas sagen musst. Im Internet übernehmen Cookies diese Art der Aufmerksamkeit. Sie merken sich Informationen, damit Webseiten sich an dich erinnern können.

Cookies sind kleine digitale Notizblöcke, die festhalten, welche Aktionen du im Internet durchführst. Wenn du eine Webseite besuchst, hinterlässt du solch einen digitalen Notizblock auf deinem Computer oder Smartphone. Beim nächsten Besuch liest die Webseite diesen Block und weiß zum Beispiel schon, welche Sprache du beim letzten Mal ausgewählt oder was du in deinen virtuellen Einkaufswagen gelegt hast.

Es gibt unterschiedliche Arten von Cookies. Manche Cookies sind wie der Eintrittsstempel im Freibad, der am Ende des Tages verblasst – diese nennt man "Session-Cookies". Andere Cookies sind wie eine Stempelkarte im Café, die über längere Zeit hinweg gültig ist und bei jedem Besuch einen Stempel mehr bekommt – die "permanenten Cookies".

Diese digitalen Kekskrümel sind ziemlich clever: Sie merken sich nicht nur deine Einstellungen und Vorlieben, sondern helfen auch dabei, dir Werbung anzuzeigen, die zu deinen Interessen passt. Wenn du in letzter Zeit nach neuen Werkzeugen für deinen Garten gesucht hast, kann es passieren, dass du plötzlich Anzeigen für Schläuche und Blumenerde auf verschiedenen Seiten siehst.

Manche fühlen sich beobachtet, wenn sie Cookies zulassen müssen. Aber du kannst selbst entscheiden, welche Cookies du erlauben möchtest. In deinem Internetbrowser kannst du einstellen, ob du Cookies automatisch löschen oder gar nicht erst speichern möchtest mehr dazu weiter unten). Allerdings solltest du bedenken, dass ohne Cookies viele Einstellungen auf Webseiten jedes Mal neu vorgenommen werden müssen, was manchmal umständlich sein kann.

Cookies sind wie Freund*innen im Internet: Sie machen deinen Besuch persönlicher und einfacher. Aber genauso wie im realen Leben solltest du auch online bewusst entscheiden, wem du deine Adresse gibst und welche digitalen Spuren du hinterlässt.

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2. So kannst du dem Tracking (teilweise) entfliehen

Neben Cookies gibt es noch andere Tracking-Methoden. Mit diesen verfolgen Webseiten, was du online machst. GPS, Apps, IP-Adressen und digitale Fingerabdrücke sind weitere „Stellschrauben“ an denen du drehen kannst, um das Tracking zu minimieren oder zumindest zu erschweren. Auch wenn absolute Sicherheit und Anonymität nicht garantiert werden kann, gibt es hier dennoch einige empfehlenswerte Maßnahmen, die ohne großen Aufwand umsetzbar sind:

Cookies blockieren – Diese kleinen Datenpakete geben Webseitenbetreiber:innen Auskunft über ihre Besucher*innen. Du kannst in deinem Browser einstellen, ob Cookies gesetzt werden dürfen oder nicht. Besonders Cookies von Drittanbieter:innen solltest du blockieren, um deine Daten zu schützen. Aber Vorsicht: Ein komplettes Deaktivieren kann die Funktionalität einiger Webseiten einschränken. Und auch wenn die ,Do not track‘-Option verlockend klingt, bietet sie leider oft nur eine trügerische Sicherheit.

GPS blockieren? Auch das ist eine Überlegung wert! Obwohl GPS uns dabei hilft, schnell und einfach ortsbezogene Daten zu erhalten, ermöglicht es auch das Erstellen von Bewegungsprofilen. Daher überlege gut, ob und vor allem wenn ja, wann du deinem Browser oder deinen Apps den Zugriff auf deinen Standort erlaubst.

Vorsicht bei App-Berechtigungen: Viele Apps verlangen Berechtigungen, die für ihre Funktion nicht unbedingt notwendig sind. Ein kritischer Blick und das Ablehnen oder Beschränken von Berechtigungen können hier Wunder wirken, um dein digitales Selbst zu schützen.

Beim Blockieren von IP-Adressen kommen Anonymisierungstechniken ins Spiel, bei denen Internetseiten nicht direkt, sondern über andere Server aufgerufen werden. Doch auch hier gibt es Fallstricke und mögliche Sicherheitslücken, insbesondere wenn es um den Versand verschlüsselter Daten geht.

Und dann ist da noch der digitale Fingerabdruck, eine Kombination aus verschiedenen, eigentlich harmlosen Informationen, die dein Gerät eindeutig identifizieren können. Das kann schon die Kombination aus Bildschirmauflösung, installierten Schriftarten und Browser-Plugins sein. Auch hier bieten Skript-Blocker wie Ghostery oder NoScript, die du auf deinen Geräten installieren kannst, eine zusätzliche Schutzschicht.

Aber um es noch einmal deutlich zu sagen: Ein hundertprozentiger Schutz vor Tracking ist nach aktuellem Stand kaum möglich. Doch mit Virenscannern, bewusster Browser-Wahl und -Einstellung, konsequentem Löschen von Verlauf und Cookies, dem Ausschalten der Ortungsfunktion, kritischem Blick auf Skripte und App-Berechtigungen, sowie der sorgfältigen Wahl der Suchmaschine (interne Verlinkung) und eventuell der Nutzung eines vertrauenswürdigen VPN-Netzwerks kannst du dein digitales Ich effektiv schützen – vorausgesetzt, du gehst verantwortungsbewusst mit deinen Daten um.