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Suchmaschinen: wie Algorithmen, Suchoperatoren & Rückwärtssuche funktionieren

„Ich googel das mal kurz.“ Gefühlt lässt sich auf jede Frage mit Hilfe von Suchmaschinen eine Antwort finden. Nicht umsonst schaffte es das Verb 'googeln' 2004 in den Duden. Doch so einfach es scheint, ist es nicht zwingend. Um ein gutes Suchergebnis zu erzielen helfen beim Recherchieren im Internet sog. Suchoperatoren. Auch die Rückwärtssuche – bei der Bildersuche – hilft dabei. Wir zeigen euch hier u.a., wie ihr die Bild-Rückwärtssuche einsetzen könnt, was Algorithmen mit der Suche zu tun haben und vieles mehr.

1. So funktioniert eine Suchmaschine

Wenn wir einer Suchmaschine eine Frage stellen – ob einzelne Wörter oder in ganzen Sätzen – filtert diese für uns das Internet. Das geschieht nach einem – streng geheimen – Algorithmus. Tatsächlich filtert die Suchmaschine nicht das Internet live, sondern vielmehr eine Art „Kopie“ des gesamten Internets. Zuvor hat sie nämlich das Internet sozusagen „kopiert“. Diese „Kopie“ nennt man Index. Eine Live-Suche würde Tage brauchen und sind wir ehrlich… so lange möchte niemand warten.

Der sogenannte Suchmaschinen-Index zeigt uns also keine Echtzeit-Ergebnisse, sondern vielmehr die Ergebnisse zu einem Zeitpunkt, der in der Vergangenheit liegt. In der Regel liegt dieser in der sehr nahen Vergangenheit, aber es ist wichtig, zu wissen, dass die Ergebnisse nicht live sind.

Diesen Index erstellen sog. Crawler, kleine Computerprogramme, die unentwegt das World Wide Web nach neuen Inhalten abscannen, diese erfassen und im Suchmaschinen Index ablegen.

2. Was sind Algorithmen?

Die „Regeln“, die hinter all diesen Abläufen stecken, nennt man Algorithmus. Anhand von fest definierten Regeln wird eine Reihe von Befehlen nacheinander ausgeführt und damit eine Aufgabe gelöst. Praktisch heißt das: bei deiner Suche im Internet wählt und sortiert der jeweilige Suchmaschinen-Algorithmus die Ergebnisse. Der Algorithmus nutzt nur das, was er an Daten zur Verfügung gestellt bekommt und führt aus, wofür er programmiert wurde. Durch die Algorithmen wird also bestimmt, welche Ergebnisse dir angezeigt werden.

Die jeweiligen Algorithmen werden nicht nur laufend angepasst (was bei der gleichen Suche an unterschiedlichen Tagen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann), sondern werden von den Anbietern oft nicht öffentlich gemacht. Wie beispielsweise der Google-Algorithmus seine Ergebnisse findet und ordnet, ist geheim. Es gibt Organisationen, die die Geheimnisse der Algorithmen transparenter machen wollen, z.B. AlgoTransparency oder AlgorithmWatch. Diese Organisationen versuchen z.B. zu zeigen, wie der Algorithmus auf TikTok funktioniert. Mehr dazu findet ihr in den folgenden Links.

Was ist ein Algorithmus?

Was ist ein Algorithmus oder wie brate ich ein Spiegelei?

Video auf YouTube

Wie wirken Algorithmen?

Was ist ein Algorithmus und was hat das mit Social Media zu tun?

Video vom NDR

TikTok und der Algorithmus

Wie der Algorithmus auf TikTok funktioniert:

Artikel des BR

Du willst mehr wissen?

3. Drei Schritte für ein gutes Suchergebnis

  1. Nutze Metasuchmaschinen
    Metasuchmaschinen sammeln die Ergebnisse von mehreren anderen Suchmaschinen und erleichtern so das Recherchieren. Metager ist die bekannteste deutsche Suchmaschine. Sie leitet die Suchanfragen an ca. 50 andere Suchmaschinen weiter. 
     
  2. Nutze Suchoperatoren
    Um effektiv im Internet zu suchen, kannst du zusätzlich sogenannte Suchoperatoren einsetzen. Damit sind Zeichen oder Zeichenkombinationen gemeint. Das Suchwort wird also ergänzt, z.B. mit UND oder ODER. Wenn du Suchbegriffe in Anführungszeichen setzt, z.B. „KI in der Arbeitswelt“ – dann werden dir nur Ergebnisse angezeigt, in denen genau diese Reihenfolge der Worte so vorkommt. Um gute Ergebnisse zu erzielen, helfen dir auch Suchbefehle wie ein Minuszeichen dabei, deine Ergebnisse zu verfeinern. So kannst du z.B. Begriffe ausschließen, die nicht angezeigt werden sollen, z.B. KI-Roboter.
     
  3. Finde mehrere passende Suchbegriffe
    Der Suchmaschine ist die korrekte Grammatik egal, viel wichtiger ist es, mehrere passende Suchbegriffe zu finden. Oder eine kurze Frage einzugeben, z.B. „Wo finde ich Suchmaschinen zu KI?“

4. 44 Google Alternativen

'Googeln' hat es wie gesagt vor einigen Jahren in den Duden geschafft. Damit ist dieses Verb zu einem Synonym für die Internetrecherche geworden und das Unternehmen bzw. die Suchmaschine Google im Prinzip bei den meisten Menschen bekannt. Doch es gibt alternative Suchmaschinen.

Ecosia, Startpage, DuckDuckGo, Bing, Yahoo oder Nona sind sicherlich die bekannteren Alternativen zu Google. Doch für fast jede Suche gibt es eine passende Suchmaschine.

So gibt es beispielsweise im wissenschaftlichen Bereich die Website https://worldwidescience.org. Mit dieser Suchmaschine können mehr als 200 Millionen Dokumente aus etwa zehn Ländern, darunter auch Deutschland, gefunden werden.

Wer nach aktuellen Meldungen aus Tages- und Wochenzeitungen sucht, wird zum Beispiel bei https://paperball.news fündig.

Wir haben hier eine Liste mit 44 Alternativen zu Google zusammengestellt:

AOL - Suchergebnisse von Bing
Baidu - chinesische Suchmaschine, zensiert Suchergebnisse, speichert Userdaten, englischsprachigen Suchergebnisse von Bing
BASE - Bielefeld Academic Search Engine: durchsucht mehr als 300 Millionen Dokumente von mehr als 10.000 Datenlieferanten
Bing - Zweitgrößte Suchmaschine in USA & Europa, von Microsoft gegründet
Blinde Kuh - Stark gefilterte Suchergebnisse für Kinder, von einem gemeinnützigen Verein betrieben
Boardreader - spezielle Foren-Suchmaschine
Brave Search - kein Tracking, keine Werbung, Standard-Suchmaschine des gleichnamigen Browsers Brave
Disconnect Search - Suchergebnisse von DuckDuckGo & Bing, sehr hoher Datenschutz
Dogpile - Zusammenfassung der Suchergebnisse bekannterer Suchmaschinen (Google, Bing, Yahoo & Yandex)
DuckDuckGo - hoher Datenschutz, Kombination aus Meta-Suche & eigenem Webcrawler
Ecosia - Großteil der Anzeigen-Einnahmen werden für Naturschutzprojekte gespendet, Server werden klimaneutral betrieben, Suchergebnisse von Bing
Ekoru - Werbeeinnahmen gehen an Umweltschutzorganisationen, die die Ozeane säubern; Ergebnisse von Yahoo (Bing)
Exalead - Suche kann auf bestimmte Seitentypen eingestellt werden
Fastbot - ohne Werbung
Fireball - Ur-Gestein in Deutschland, hohe Nutzerzahlen in 2000er-Jahren, spezialisiert auf deutschsprachige Suchergebnisse
Fragfinn - stark gefilterte Suchergebnisse für Kinder
Gexsi - generiert Spendengelder für soziale Projekte, Suchergebnisse von Bing
Gibiru - ungefilterte private Suche, Suchhistorie wird Sekunden nach Suche wieder gelöscht
Gigablast - Open-Source-Suchmaschine
Helles Köpfchen - stark gefilterte Suchergebnisse für Kinder, hebt Inhalte mit hohem Bildungswert hervor
LexiQuo - Meta-Suchmaschine
Lukol - Suchergebnisse von Google, aber ohne Tracking & Daten-Speicherung
Lycos - Suchergebnisse von Bing, früher eigenständige Suchmaschine mit eigenem Webcrawler
MetaCrawler - das "Urgestein aller Metasuchmaschinen", ging 1996 als erste Metasuchmaschine weltweit kurz vor MetaGer ans Netz
MetaGer - Meta-Suchmaschine, ging als 2. nach MetaCrawler an den Start
MetaJob - Meta-Suchmaschine für Jobs in Deutschland
Mojeek - englische Suchmaschine, keine personalisierten Daten
Nona - Suchmaschine aus Deutschland, lt. eigener Aussage private und (gegen eine kleine Gebühr) werbefreie Suchmaschine
Oscobo - Suchergebnisse von Bing
Paperball - aktuelle Meldungen aus Tages- und Wochenzeitungen
Qwant - hoher Datenschutz: kein Tracking, keine Werbung, keine Personalisierung
Qwant Junior - keine Werbung, hebt Inhalte mit hohem Bildungswert hervor
Search.ch - Suchmaschine für die Schweiz & Umgebung, zahlreiche Sonderfunktionen
Startpage - Proxy-Suchmaschine, Suchergebnisse von Google, aber ohne Tracking & Daten-Speicherung
Suchmaschinen-Datenbank.de - Suchmaschine für Suchmaschinen
Swisscows - Schweizer Suchmaschine, ohne Tracking, familiengerecht durch Jugendschutzfilter
tiger.ch - Eigener Index mit Webcrawler für die Schweiz, zzgl. Metasuche (Google, Bing, DuckDuckGo), sowie div. Videoportale
WolframAlpha - Liefert direkt Antworten & Fakten statt "nur" Suchergebnisse
WorldWideScience.org - findet mehr als 200 Millionen Dokumente aus etwa zehn Ländern, darunter auch Deutschland
YaCy - Bekannteste P2P-Suchmaschine, User benötigen vorab installierte Software, für jede*n offen
Yahoo - einst marktführend, Suchergebnisse von Bing
Yandex - russischsprachige Suchmaschine, Marktführer in Russland
Yep - laut eigener Aussage gehen 90 % der Werbeeinnahmen an Content-Creator, um ein faires Internet aufzubauen
You.com - Suchergebnisse werden in mehreren Kategorien zusammengefasst, um mehr Suchergebnisse darstellen zu können, hoher Datenschutz

5. Was ist die Bilder Rückwärtssuche?

Um zu erkennen, ob bestimmte Bilder auch zu einer bestimmten Nachricht passen, gibt es die sog. Bilder-Rückwärtssuche (reverse image search). Fotos können hierbei als Suchanfrage genutzt und in die Suchmaschine eingegeben werden. So kann beispielsweise geklärt werden, ob ein bestimmtes Bild schon bei einer ganz anderen als der aktuellen Nachricht auftauchte. Ein wichtiger Hinweis: Manchmal werden Bilder bewusst auch spiegelverkehrt genutzt, um zu täuschen. Um Bilder zu verifizieren, ist es ratsam, unterschiedliche Suchmaschinen zu nutzen, da diese auf unterschiedliche Datenbanken und Algorithmen zurückgreifen.

6. Wie funktioniert die Bilder Rückwärtssuche?

Für die Suche benötigst du das Bild als Datei oder die Bild-URL (Internetadresse des Bildes). Die URL eines Bildes findest du durch Rechtsklick auf dem jeweiligen Bild. Diese kopierst du in deine Zwischenablage. Die Rückwärtssuche der jeweiligen Suchmaschine findet sich bei der Bildersuche. Klicke dafür auf das Kamera-Icon am Ende des Suchschlitzes. Hier kann dann die entsprechende Bild-URL aus dem Internet eingefügt werden. Die Rückwärtssuche ist übrigens auch mit veröffentlichten Fotos aus sozialen Netzwerken möglich. Das Ergebnis der Bilder Rückwärtssuche zeigt dir nun alle Websites mit übereinstimmenden und auch ähnlichen Fotos.

Die Bilder-Rückwärtssuche ist besonders wichtig, um Fake News und Falschmeldungen zu erkennen.